New Naga

In einem abgelegenen Tal über dem Fluss Teesta im Norden Sikkims, im Nordosten Indiens liegt das Dorf Naga, umgeben von Wald, Wasserfällen und den Bergen des Himalaya. Die Landschaft wirkt idyllisch, doch seit dem 4. Oktober 2023 hat sich vieles verändert. An diesem Tag führte ein massiver Gletscherseeausbruch am South Lhonak See zu einer Flut auf der Teesta, die flussabwärts große Schäden verursachte und zu Verlusten in Sikkim und Westbengalen führte.

In Naga löste die Flut Erdrutsche aus, die Häuser, Straßen und wichtige Infrastruktur zerstörten. Die Monsunsaison 2024 verschlimmerte die Lage, ließ den Boden weiter absinken und brachte zusätzliche Gebäude zum Einsturz – auch die Schule wurde stark beschädigt. Nachdem ein Schulsemester lang die Kinder im Nachbarort Singhik unterrichtet wurden, wurde der Untericht Anfang 2025 in Naga in einem anderen Gebäude, das auch bereits Risse in den Wänden hat, fortgesetzt.

Heute sind die Folgen noch sichtbar. Das Leben geht weiter, doch viele warten darauf, dass Straßen und Verbindungen wiederhergestellt werden und beobachten, was der nächste Monsun bringen wird. Da das Land instabil bleibt, plant die Regierung den Bau eines „Neuen Naga“ weiter oben im Wald. Viele Bewohnerinnen und Bewohner sind skeptisch, da sie mit Naga. ihrem angestammten Land und dem kulturellen Erbe der Lepcha eng verbunden sind.

Mein Fotoprojekt dokumentiert Naga in einer Zeit des Wandels, betrachtet die Spuren der Ereignisse und die Anpassung der Menschen. Es fokusiert sich insbesondere auch auf die Jugend dieses Ortes, dessen Zukunft ungewiss ist.